Am 21.05.2016 war es wieder soweit raus aus den Lederschuhen rein in die Gummistiefel für eine gute Sache. Nachdem wir im vergangenen Jahr eine See sicherer gemacht haben und eine Wiese von unnötigem Gerümpel befreit haben, ging es dieses Jahr knietief in den Schlamm um zum einen den Helmut-Kohl Wanderweg von Eppenbrunn nach Roppeviller (Frankreich) zu sanieren und zum anderen einen Bachlauf wieder in seine natürliche Bahnen zu lenken. Gemäß dem Motto der frühe Vogel fängt den Wurm haben wir uns am Samstagmorgen um 9 Uhr in Eppenbrunn getroffen; nach einem kurzen Briefing durch den Förster Herr Walter wussten wir in etwa was uns den Tag über erwarten wird. In einer 5er-Auto-Kolonne führte uns das Team des Forstamts Wasgau tief in den Pfälzerwald. Als wir am Ort des Geschehens ankamen war spätestens auch den zwei Hemdträgern in unserer Gruppe bewusst, dass sich bei diesem Abschnitt des Helmut-Kohl Premiumwanderweges nicht gerade um ein Pariser Laufsteg handelt sondern eher um eine Hindernissstrecke eines Tough-Mudder Wettkampfes. Was uns jedoch nicht davon abhielt voller Tatendrang unsere Aufgaben zu erfüllen.
Zu Beginn teilten wir uns in zwei Gruppen auf, die erste Gruppe befand sich recht zügig in einem Bachlauf wieder, den sie mit vereinten Kräften und unter der Inkaufnahme von Schmerzen (ein Teammitglied fiel einer äußerst aggressiven Brennnessel zum Opfer) 😉 von umgefallenen Sträuchern und Äste befreite um somit garantieren zu können, dass der Bachlauf in seiner gewohnte Geschwindigkeit und Wegstrecke seine Aufgaben erfüllen konnte. Von der zweiten Gruppe wurde nun alles abverlangt, sowohl physikalisches Wissen gepaart mit großer Ingenieurskunst verbunden mit einem Auge für das Ästhetische. Die Aufgabe war folgende: Auf einem Streckenabschnitt des Helmut-Kohl Wanderweges hat eine Quelle stets dafür gesorgt, dass die Wanderer beim bestreiten dieser Strecke sich durch einen rund 100 m langen Schlammparkour kämpfen mussten der durch zwei Schluchten (in etwa 40 cm tief) charakterisiert war. Diese zwei Hindernisse mussten nun um die Sicherheit der Wanderer garantieren zu können mit jeweils einer Brücke überbrückt werden. Des Weiteren sollte durch ein gut durchdachtes System von Drainagen dieser Streckenabschnitt trocken gelegt werden. Nach ungefähr drei Stunden war es uns gelungen durch ein klug durchdachtes Abflusssystem und das wegschaufeln von Schlamm den Streckenabschnitt ansatzweise auszutrocknen; sodass wir mit dem Brückenbau beginnen konnten. Diese Aufgabe hat von unseren angehenden Ingenieuren alles abverlangt, aber mit der tatkräftigen Unterstützung des Forstamtes Wasgau wurde auch diese Challenge mit Bravour gemeistert.
Nach einem rund fünfstündigen Einsatz konnten wir also mit gutem Gewissen den Schlamm verlassen und haben für die Sicherheit zahlreicher Wanderer beigetragen, die nun unbedacht von Eppenbrunn nach Roppeviller wandern können und dabei die unberührte Natur des Pfälzerwald bis aufs Letzte genießen können. Wir bedanken uns besonders bei dem Team des Forstamtes Wasgau angeführt durch Herrn Walter, die ebenfalls ihren freien Samstag dafür aufgeopfert haben um mit uns dieses Projekt zu verwirklichen und uns mit zahlreichen Anekdoten und Informationen versorgten. Wenn ihr unsere architektonischen Meisterleistungen näher betrachten wollt könnt ihr entweder an einem sonnigen Tag den Helmut-Kohl Wanderweg bestreiten und uns dann in den Kommentaren ein Feedback geben; oder ihr schaut euch in unserer Galerie die Bilder unserer Waldaktion 2016 an.
Wir freuen uns schon jetzt auf die Waldaktion im Jahr 2017 und sind gespannt vor welche Herausforderungen uns Herr Walter dann stellen wird.
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